Rudertour Lahn 2001

Von Wetzlar nach Bad Ems auf der Lahn
– Rudertour 6. bis 9. Mai 2001 mit Wandereinlage –

Teilnehmer: H.-U. Buschhaus, A. + K. E. Dennhardt, J. Harm, H. + K.-H. Hebenstreit, M. Jütten, P. Muckel, A. + F. Rosenbaum, K.-H. Rullmann, M. + P. Schiller, W. Schneider, B. + V. Terwesten, M. + M. Wischniewski

Organisation: K. E. Dennhardt

Ruderer: H.-U. Buschhaus, K. E. Dennhardt, J. Harm, H. Hebenstreit, M. Jütten, P. Muckel, F. Rosenbaum, K.-H. Rullmann, M. + P. Schiller, W. Schneider, V. Terwesten, M. Wischniewski

Radler: A. Dennhardt, K.-H. Hebenstreit, A. Rosenbaum, B. Terwesten, M. Wischniewski

Bericht: H.-U. Buschhaus (Ruderer), nobody (Radler)

Recht frisch und wolkenverhangen war es am Sonntag, 6. Mai, als es um 8:30 Uhr losging in Richtung Wetzlar: Der fast neue Bus mit Fahrer Karl Ernst Dennhardt und einigen Teilnehmern war schon etwas früher gestartet, denn es war abzusehen, dass der Bus mit Hänger und den Booten Bettelvogt, Bummler und Emma doch langsamer vorankommen würde als die PKWs von Hebenstreit, Rosenbaum, Rullmann und Wischniewski. So war es dann auch: Nach einer staufreien Fahrt kamen die ersten PKW-Teilnehmer bereits um 10: 45 Uhr in Wetzlar am Festplatz „Bachweide“ bei Flusskilometer 12,5 am rechten Lahnufer, dem vereinbarten Treffpunkt, an; die Wartezeit bis zum Eintreffen der anderen Teilnehmer wurde zu einem kurzen Spaziergang in die schöne Wetzlarer Altstadt genutzt. Um 12:30 Uhr waren dann die Boote aufgeriggert und zu Wasser gelassen: Bettelvogt mit Hebenstreit/Muckel/Rosenbaum/Rullmann/Schneider, Bummler mit Buschhaus/
Jütten/Wischniewski und Emma mit Harm/M. + P. Schiller/Terwesten; K. E. Dennhardt hatte freiwillig den ersten Landdienst übernommen. Vorbei an Kloster Altenberg, Schloss Braunfels, Selters (da, wo das gleichnamige Wasser herkommt) und Löhnberg sowie Passage von 4 handbetriebenen Schleusen ging es bei Nieselregen und leichtem Hochwasser dem Ende der Tagesetappe entgegen; angelegt wurde um 16:15 Uhr beim Weilburger Ruderverein, Flusskilometer 39,8, wo man uns anlässlich des Anruderfestes gegen eine kleine Spende zu einem reichhaltigen Kuchenbuffet einlud. Übernachtet wurde im „Gasthof Zur Linde“ in Freienfels, wo auch um 19:30 Uhr zwecks Selbstbedienung vom Wirt eine rustikale Grillplatte mit Salaten aufgebaut wurde. Gestärkt durch Speis, Trank und angeregte Diskussionen über Politik, Wirtschaft, Religion sowie der wichtigen Frage, wer am nächsten Tag den Landdienst übernehmen würde, ging es dann ab in die Falle.
Textfeld: Kalt war es Anfang Mai!image003

Am nächsten Tag, Montag 7. Mai, ging es nach einem guten Frühstück (Mangelware war nur der Orangensaft, nachdem ihn sich wohl einer der Teilnehmer großzügig in seine Trinkflasche umgefüllt hatte) um 9:30 Uhr weiter mit den Bootsbesatzungen Bettelvogt: Muckel/Rullmann/M. + P. Schiller/Schneider, Bummler: Dennhardt/Hebenstreit/Rosenbaum und Emma: Buschhaus/Harm/Jütten/
Wischniewski (Landdienst hatte V. Terwesten, der nachmittags mit Rosenbaum tauschte): zunächst 200 m stromauf, dann rechts in den 200 m langen Lahntunnel, der nach einer Doppelschleuse wieder in der Lahn mündet. Besonderes Ereignis: Wegen schwierigem Wasser vor der Schleuse Kirschhofen ging ein Enterhaken verloren, der aber später aber wieder eingefangen werden konnte. Bei kühlem, aber trockenem Wetter wurde in Aumenau (Flusskilometer 54,5) Mittagspause gemacht, während derer ein selbstgebackener Kuchen „Eischwer“ (Nomen est omen: Energie ohne Grenzen) gereicht wurde; aus unbekannten Gründen wurde die sonst übliche Flasche Wein nicht geöffnet. Das war auch gut so, denn nach der Weiterfahrt ab 13:30 Uhr wurde bei Flusskilometer 65,3 die Schleuse Runkel erreicht. Was vorher niemand wissen konnte: Wegen Bauarbeiten war die Schleuse außer Betrieb! Jetzt gab es nur zwei Möglichkeiten: Entweder anlegen, Boote ausladen, Boote an Land und durch das Wasser bringen, Gepäck einladen und weiterrudern – oder die meterhohe Staustufe mit viel Schwung herabrudern (was wohl der eine oder andere nach Weingenuss gewagt hätte). Dank der mittäglichen Abstinenz kam man schnell zu der Entscheidung, die Mühsal des Booteumtragens notgedrungen auf sich zu nehmen. Dann geschah das, was viele Einheimische in tiefes Erstaunen versetzte: Rote Ruderboote wurden von keuchenden Wesen unter Behinderung des Autoverkehrs über die Durchgangsstraße durch Runkel getragen. War eine neue Sportart erfunden worden? Ein neuer Zweikampf: Das Wanderrudern nach dem Motto: erst rudern, dann mit den Booten wandern? Wie dem auch sei: Nach knapp einer Stunde Plackerei an Land ging es dann endlich wieder weiter zu Wasser. Gott sei Dank hatten wir ja am Mittag den Kuchen „Eischwer“ gegessen, ohne dessen Kalorienzufuhr die Tortour nicht zu meistern gewesen wäre! Um 16:45 Uhr kamen wir bei Flusskilometer 56,4 in Limburg beim „Limburger Club für Wassersport 1895/1907 e.V.“ an (langer Name, großes Bootshaus, schon morgens Kindertraining am Ergometer), dort die Boote zur Übernachtung abgelegt. Danach – schick in unserer Ruderkleidung – auf durch die Altstadt zum Dom (muss man gesehen haben), dann um 18:15 Uhr Fahrt mit Bus und Autos nach Laurenburg bei Flusskilometer 102 zur Übernachtung in den „Gasthof zum Lahntal“, direkt an der Lahn gelegen. Nach dem Abendessen versuchten noch ein paar Unermüdliche ihr Glück beim Skat, um nach der Plackerei in Runkel totmüde in die Federn zu kriechen.

image007

Am Dienstag, 8. Mai, wurde nach dem Frühstück aufgebrochen: Mit den Booten? Nein, weit gefehlt, denn diese lagen ja in Limburg! Tatsächlich zog die Mannschaft in Ruderkleidung, bewaffnet mit Ersatzskull und den Bootsflaggen, zum örtlichen Bahnhof, um dort nach Lösen einer Sammelfahrkarte (einfach, keine Rückfahrt) mit dem Zug, planmäßige Abfahrt 9:53 Uhr, stromauf nach Limburg zu reisen. In Limburg galt es, zu Fuß vom Bahnhof durch die Innenstadt talwärts zum Bootshaus zu gelangen, natürlich in voller Rudermontur, den Skull auf den Schultern und die Flaggen im Arm. Manch einer der Passanten drehte sich erstaunt zu uns um: Karneval verpasst? Harmlose Irre entlaufen? Höchstwasser in Verzug? Was da wohl so in den Köpfen mancher Leute vorgegangen sein mag…Egal: Um 11:00 Uhr wurde abgelegt, diesmal ohne Landdienst, in den Booten Bettelvogt: Harm/Jütten/M. + P. Schiller/Terwesten, Bummler: Muckel/
Rullmann/Schneider und Emma: Buschhaus/Dennhardt/Hebenstreit/Wischniewski. Bei inzwischen besser gewordenem Wetter wurden Schloss Oranienstein, Schloss Diez und der Ort Fachingen (Herkunft des gleichnamigen Mineralwassers) passiert, um in Balduinstein, Flusskilometer 90,7, eine gemütliche Mittagspause einzulegen, diesmal mit Wein, wobei der eine oder andere Teilnehmer seine Fahrt gänzlich ohne gemeinschaftliche Genussmittel angetreten zu haben schien! Bei Sonnenschein ging es nun weiter bis Laurenburg unter Passieren zweier bedienter Schleusen durch eine herrliche Flusslandschaft bis nach Laurenburg, wo die Boote auf einer Wiese direkt unter dem Gasthof abgelegt werden konnten. Einziges Ereignis zwischendurch: Der Enterhaken der Bettelvogt ging bei einem Schleusenmanöver zu Bruch; war aber an der Bruchstelle wohl schon durch Pilzbefall morsch geworden. Nach einem Sonnenbad auf der Gasthof-Terrasse wurde das Abendessen eingenommen; allgemeine Müdigkeit führte zu einer frühen Nachtruhe.

image009

Am Mittwoch, 9. Mai, wurde um 9:30 Uhr die letzte Etappe angetreten: kein Landdienst, in den Booten Bettelvogt: Buschhaus/Harm/Jütten/Rullmann/Wischniewski, Bummler: Dennhardt/Muckel/Schneider und Emma: Hebenstreit/
Rosenbaum/M. + P. Schiller/Terwesten. Mittagspause bei strahlendem Sonnen-schein beim Nassauer Kanu-Club (Nassau an der Lahn, nicht Nassau/Bahamas; dürfte klimatisch ein kleiner Unterschied sein…), Flusskilometer 116,6, danach Weiterfahrt nach Bad Ems zum Ruderverein Bad Ems, Flusskilometer 124,3, Ankunft 14:15 Uhr. Dort wurden die Boote abgeriggert und für die Heimfahrt vorbereitet. Nachdem der Bus aus Laurenburg gekommen war, setzte man sich noch zu einem Eis im Kurzentrum von Bad Ems zusammen, um dann die Heimfahrt anzutreten; Ankunft in Uerdingen um 20:00 Uhr.
Insgesamt wurden auf der Fahrt 112 Flusskilometer zurückgelegt. Dank der hervorragenden Organisation durch K. E. Dennhardt wird die Tour bei allen Teilnehmern einen lang anhaltenden positiven Eindruck hinterlassen; Stimmung und Teamgeist ließen kaum zu Wünschen übrig. Auch wenn die Fahrt vom Wetter her nicht überzeugte, kann Wiederholern nur empfohlen werden, zur ähnlichen Jahreszeit aufzubrechen: Die zahllosen Camping-, Kanu- und Kajakclubs am Ufer, die Anfang Mai noch ihren Winterschlaf halten, lassen einen erahnen, dass während der Saison das Rudern auf der Lahn zu einem Spießrutenlaufen wird.
image012

Bericht der Radler: Wegen der schier unüberschaubaren Anzahl der Freiwilligen, die einen entsprechenden Bericht abliefern wollten, wurde auf die Beauftragung eines einzelnen Berichterstatters verzichtet; ein Report der Radler entfällt daher.